Mietmängel und Mietminderung
Formaldehyd

Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass es sich bei den angegebenen Entscheidungen immer 
um Einzelfälle handelt, die nicht exakt auf andere Fälle angewendet werden können. 
Die Entscheidungen stellen daher lediglich eine Orientierungshilfe dar.

Formaldehyd-Belastung (Grenzwert)

Die vom Bundesgesundheitsamt festgelegten Grenzwerte von Formaldehyd liegen bei 0,1 mg/m³.

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Formaldehyd-Belastung

Wenn die Belastung einer Mietwohnung mit Formaldehyd den vom Bundesgesundheitsamt festgesetzten Grenzwert übersteigt, ist der Mieter berechtigt, das Mietverhältnis fristlos zu kündigen und die Miete um 50% zu kürzen.

LG München I, Urteil vom 26.09.1990 - 31 S 20071/89, NJW-RR 1991, S. 975 = VuR 1991, S. 251 = WM 1991, S. 584.

AG Köln, Urteil vom 30.09.1986 - 217 C 346/86, NJW-RR 1987, S. 972 = VuR 1987, S. 40 = WM 1987, S. 120 (Mietminderung von 56 % bei 0,13 - 0,2 mg/m³ im Schlaf- und Kinderzimmer).

AG Mettmann, Urteil vom 13.02.1990 - 21 C 202/88, VuR 1990, S. 208 (Rückwirkende Mietkürzung um 50 % bei einer Formaldehyd-Belastung zwischen 0,13 und 0,21 ppm).

AG München, Urteil vom 07.09.1989 - 233 C 3695/87, VuR 1989, S. 333.

50 %

Formaldehyd-Belastung

AG Bad Säckingen, Urteil vom 21.08.1992 - 1 C 191/91, WM 1996, S. 140.

25 %

Formaldehyd-Belastung

LG Frankfurt, Urteil vom 18.02.1983 - 2/17 S 134/82, WM 1989, S. 284 (Der Gebrauchswert der Mietwohnung ist gemindert, wenn sich aus dem fehlerhaften Material der im Fußboden der Wohnung verlegten Spanplatten (zu hohe Formaldehydkonzentration im Bindemittel der Platten) gesundheitsschädliche Dämpfe entwickeln).

LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 29.07.1986 - 6 O 4220/86, WM 1987, S. 124.

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aus: Joachim Dospil / Hedwig Hanhörster
Tabellen für die Rechtspraxis, erschienen beim Carl Heymanns Verlag, Köln;
ISBN 3-452-23896-2, Reihe: PRAXISWISSEN RECHT